Sämtliche Figuren in Wort und Bild sind Eigentum der Grundy UFA TV Produktions GmbH.
Ich verdiene kein Geld mit diesem Blog und/oder dessen Inhalten.

Samstag, 24. August 2013

Inside (Oneshot)

Sie macht mir Angst.
Kein Wort, nicht ein einziges ist gefallen … über meine Vergangenheit … darüber, wie …
Und doch weiß sie, wie es in mir aussieht.
Weiß, wann es mir beschissen geht, auch wenn ich mir nichts anmerken lasse.
Sie schaut einfach hinter meine Mauer.
Diese Mauer, die bisher so zuverlässig war. Stein für Stein. Undurchdringlich.
Doch ihre Blicke gehen hindurch wie ein heißes Messer durch die Butter.
Sie weiß, wie ich denke. Ohne daß ich mich je hätte erklären müssen. Sie weiß es einfach.
Es ist unheimlich.
Ich kann mich nicht dagegen wehren. Ihr aus dem Weg gehen, ja, das kann ich. Der Angst nachgeben.
Der Angst vor was?
Der Angst vor ihr und ihren Gefühlen für mich?
Der Angst vor meinen eigenen Gefühlen?
Der Angst vor den Konsequenzen, die Gefühle zuzulassen?
Der Angst, wieder jemanden zu verlieren, an dem mein Herz hängt?
Der Angst vor der Angst?

Ich mag sie.
Eine hübsche Frau. Mit schönen Augen und einem bezaubernden Lächeln.
Eine liebe Frau. Ehrlich und offen. Mit Sinn für Humor.
Eine süße Frau, an der alles stimmt.
Eine Frau, die mich ohne Worte versteht.
Eine Frau, die alles für mich tun würde.
Eine Frau, die mich liebt.

Ich will ihr nicht wehtun. Ich will sie nicht verlieren.
Doch beides wird geschehen, wenn ich meine Angst nicht überwinde.
Mehrere Male war es schon fast soweit. Ich wollte ihr sagen, daß sie mir viel bedeutet.
Doch dann packte mich wieder die Panik.
Und ich fiel zurück in meine gewohnte Rolle – den Coolen, Unnahbaren spielen.
Das kann ich gut, habe es zwanzig Jahre lang perfektioniert.
Niemanden an mich ranlassen. Wer keine Nähe zuläßt, kann nicht verletzt werden.
Aber wird auch keine Liebe spüren …

Ich mag sie. Ich fühle mich wohl in ihrer Nähe. Ich vertraue ihr.
Aber gegen die allgegenwärtige Angst komme ich nicht an. Sie führt ein Eigenleben, hat die Kontrolle über mich. Immer, wenn ich meine, ich habe sie überwunden, packt sie mich wieder, schleudert mich zurück in die Einsamkeit und Isolation.

Ich brauche sie. Niemand ist mir näher als sie. Ich möchte mich fallenlassen; ich weiß, sie wird mich halten.

Bitte hilf mir. Ich schaffe es alleine nicht.