Sie
macht mir Angst.
Kein
Wort, nicht ein einziges ist gefallen … über meine Vergangenheit …
darüber, wie …
Und
doch weiß sie, wie es in mir aussieht.
Weiß,
wann es mir beschissen geht, auch wenn ich mir nichts anmerken lasse.
Sie
schaut einfach hinter meine Mauer.
Diese
Mauer, die bisher so zuverlässig war. Stein für Stein.
Undurchdringlich.
Doch
ihre Blicke gehen hindurch wie ein heißes Messer durch die Butter.
Sie
weiß, wie ich denke. Ohne daß ich mich je hätte erklären müssen.
Sie weiß es einfach.
Es
ist unheimlich.
Ich
kann mich nicht dagegen wehren. Ihr aus dem Weg gehen, ja, das kann
ich. Der Angst nachgeben.
Der
Angst vor was?
Der
Angst vor ihr und ihren Gefühlen für mich?
Der
Angst vor meinen eigenen Gefühlen?
Der
Angst vor den Konsequenzen, die Gefühle zuzulassen?
Der
Angst, wieder jemanden zu verlieren, an dem mein Herz hängt?
Der
Angst vor der Angst?
Ich
mag sie.
Eine
hübsche Frau. Mit schönen Augen und einem bezaubernden Lächeln.
Eine
liebe Frau. Ehrlich und offen. Mit Sinn für Humor.
Eine
süße Frau, an der alles stimmt.
Eine
Frau, die mich ohne Worte versteht.
Eine
Frau, die alles für mich tun würde.
Eine
Frau, die mich liebt.
Ich
will ihr nicht wehtun. Ich will sie nicht verlieren.
Doch
beides wird geschehen, wenn ich meine Angst nicht überwinde.
Mehrere
Male war es schon fast soweit. Ich wollte ihr sagen, daß sie mir
viel bedeutet.
Doch
dann packte mich wieder die Panik.
Und
ich fiel zurück in meine gewohnte Rolle – den Coolen, Unnahbaren
spielen.
Das
kann ich gut, habe es zwanzig Jahre lang perfektioniert.
Niemanden
an mich ranlassen. Wer keine Nähe zuläßt, kann nicht verletzt
werden.
Aber
wird auch keine Liebe spüren …
Ich
mag sie. Ich fühle mich wohl in ihrer Nähe. Ich vertraue ihr.
Aber
gegen die allgegenwärtige Angst komme ich nicht an. Sie führt ein
Eigenleben, hat die Kontrolle über mich. Immer, wenn ich meine, ich
habe sie überwunden, packt sie mich wieder, schleudert mich zurück
in die Einsamkeit und Isolation.
Ich
brauche sie. Niemand ist mir näher als sie. Ich möchte mich
fallenlassen; ich weiß, sie wird mich halten.
Bitte
hilf mir. Ich schaffe es alleine nicht.